Nach einer überstandenen Corona-Infektion können langfristige gesundheitliche Folgen auftreten. Bei schweren Verläufen mit Intensivbehandlungen lassen sich häufig organspezifische Langzeitfolgen beobachten, doch auch bei weniger schwer Erkrankten können über die Krankheitsphase hinaus gesundheitliche Symptome bestehen bleiben oder sich neu entwickeln. Häufig stehen dabei Erschöpfung, Luftnot, Herzklopfen, Schwindel und Konzentrationsschwäche im Vordergrund.
Es gibt nicht die „eine“ Rehabilitation für Long-COVID-Betroffene, da die Symptomatik und Organschädigungen sehr unterschiedlich sind. Bei schweren Krankheitsverläufen spielen bereits rehabilitative Aspekte in der Akut- und Intensivbehandlung und die Frührehabilitation eine große Rolle. Die Angebote der medizinischen ambulanten oder stationären Rehabilitation richten sich nach den Beschwerden. So können die Betroffenen in pneumologische, kardiologische, neurologische oder psychosomatische Rehabilitanden je nach Symptomatik eingeteilt werden. Vor Beginn der Rehabilitationsmaßnahme ist es essenziell, die Belastungsintoleranz als Leitsymptom des chronischen Fatigue-Syndroms (ME/CFS) nachzuweisen bzw. auszuschließen und die individuelle Belastungstoleranz zu kennen, um den Betroffenen eine adäquate Behandlung zu ermöglichen.
Der Rehasport bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen durch Bewegung, Spiel und Sport die Bewegungsfähigkeit zu verbessern, den Verlauf der Krankheiten positiv zu beeinflussen und damit besser am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Neben der physischen Gesundheit haben ebenfalls die Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der psychischen Gesundheit eine besondere Bedeutung. Durch den Rehasport entwickeln die Teilnehmer*innen ein eigenes Gesundheitsbewusstsein, lernen mit dem eigenen Körper richtig umzugehen, ihre Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen und gewinnen dadurch an Sicherheit für den Alltag. Die Handlungsfähigkeit für den Alltag, den Beruf und die Schule wird optimiert sowie eine größtmögliche Unabhängigkeit erzielt. Die neuen sozialen Kontakte durch den Rehasport haben eine besondere Bedeutung für die Aufklärung und Einordnung der Einschränkungen und der positiven Krankheitsbewältigung.
Es zeigt sich anhand der genannten allgemeinen Ziele, dass auch Long-COVID-Betroffene davon profitieren und der Rehabilitationssport mit seinen bereits bestehenden, flächendeckenden Angeboten eine effektive Maßnahme darstellt, um die zahlreichen Betroffenen zu unterstützen.